Die Katholiken sind in ein Zeitalter der Kongresse eingetreten. Diese Kongresse tragen ein sehr verschiedenes Gesicht: kämpferische Demonstration der Macht nach außen, religiöses Bekenntnis, Sammlung und Selbstdarstellung, fachliche Arbeit gehen da nebeneinander. Im europäischen Katholizismus stehen die Allgemeinen Deutschen Katholikentage an prominenter Stelle neben den großen Kongressen in Rom, wo im kommenden Herbst der zweite Laienkongreß stattfindet. Oesterreich verhält gegenwärtig noch den Atem: Wir stehen zwischen dem großen Allgemeinen Oesterreichischen Katholikentag 1952 und dem kommenden Wiener Katholikentag unter dem Wort „Wir alle aber sind Brüder“. Nicht zu vergessen: den 5. Weltkongreß der katholischen Presse im Herbst dieses Jahres in Wien, dessen Vorbereitung ganz in österreichischen Händen liegt. Aus der Weltperspektive der Kirche und aus dem Gesichtspunkt des österreichischen Katholizismus verdient da ein Kongreß hohe Beachtung, der vor knapp einem halben Jahr in Belgien stattfand, und dessen Wirkung in den Benelux-Ländern, wie überhaupt im Westen Europas, immer weitere Kreise zieht... Die Redaktion
Die Bergwerkskatastrophe von Marcinelle bei Charleroi bedeutet für Belgien ein nationales Unglück. Nur selten ist man in diesem Lande einer gleichen Solidarität begegnet. Am nationalen Trauertag, dem Begräbnistag der ersten Opfer, befand ich mich an der Küste. Die Sommersaison lag gänzlich lahm; sogar dort war halbmast geflaggt und jegliches Festprogramm aufgegeben.Die im Lande herrschende Atmosphäre erinnert stark an einen ebenso tragischen Augustmonat, den wir Belgier' nicht so bald vergessen werden: 1935, als Königin Astrid starb. Auch damals fing eine Trauerzeit an, woran alle