Es ist vielleicht ein etwas unglückliches Zusammentreffen, daß die ersten Donner des Bundestagswahlkampfes von 1965 auf die Zeit der Ernüchterung nach den ersten Flitterwochen mit Deutschlands zweitem Bundeskanzler, Ludwig Erhard, fallen. Trotzdem wird man nicht umhin können, festzustellen, daß Erhard in dieser zweiten Runde keine sehr glückliche Figur gemacht hat. Sein neuer Stil, der sich so wohltuend von dem der Spätzeit Adenauers abhob, schien ja darin zu bestehen, sich in der Innen- und Außenpolitik allein von den Gesetzen der Vernunft leiten zu lassen und diese nicht immer