Am vergangenen Sonntag vereinigte der festliche Rahmen des Burgtheaters höchste Repräsentanten unseres Staates, der Kirche und des Kulturlebens mit österreichischen Journalisten und Schriftstellern, um des 100. Geburtstages des Wiener Journalisten- und Schriftstellervereins „Concordia“ zu gedenken und gleichzeitig die Vorstellung dieser nach zwanzigjähriger Unterbrechung wieder ins Leben gerufenen und geistig erneuerten Organisation entgegenzunehmen. Die Feierstunde, die nicht zuletzt durch eine über die konventionellen Begrüßungsworte weit hinausgehende Rede des Bundespräsidenten
Es ist ein seltsames Faktum: die österreichische Barockzeit — jener Zeitraum zwischen 1620 und 1740 — ist bisher in zahllosen Arbeiten behandelt worden. Die Kultur, die Politik, die kirchlichen Verhältnisse dieser Zeit werden immer wieder neu dargestellt. Immer wieder wurde und wird auf die ungeheure Bedeutung dieser Epoche für Österreich hingewiesen. Nur über die Geschichtsschreibung dieser Zeit existierte bisher noch keine wissenschaftliche Abhandlung. Eine Tatsache, die um 60 bedauerlicher ist, da dodi Geschichtsschreibung — nach Huizinga — immer eine Rechenschaft über eine