GLEICHSAM EIN VORSPRUCHDurch meine Studentenjahre geht ein Lied, ein früher Klang aus Ginzkeys „Heimlichem Läuten“:„Hinter jenen fernen Hügeln,Wo noch Abendsonne liegt,Steht vielleicht mein Glück und wartet,Still an einen Baum geschmiegt.“Sehnsucht will es holen, Wehmut widerrät. Sehnsucht träumt: das Glück gibt es wirklich, ich will es haben. Wehmut lächelt wissend:„Glück ist: Schaun nach fernen Hügeln,Wo noch Abendsonne liegt.Und das Unerfüllte wartet,Still an einen Baum geschmiegt.“Die Frage der Poesie, die Antwort des Lebens; der Traum, die Tat; Romantik, Realismus
ES GIBT KEINE MÄNNER MEHR, sagen sie in den USA, die einzigen Männer in Amerika sind die Juden und die Italiener. Auch der Kinsey-Report macht Andeutungen in dieser Richtung.Der Mann, den die amerikanischen Frauen und Männer in den dreißiger Jahren in den Rang der Volksgunst hoben, war ein Mann, ein Mannsbild, ein Kerl, wie ihn sich die unbefriedigte Sehnsucht der amerikanischen Frau nur wünschen konnte. Die Jüngeren unter den Kinogehern werden das nicht mehr ganz verstehen, denn Clark Gable hat in den letzten Jahren nur noch grauhaarige, weise Gentlemen gespielt, die zwar noch immer
Friedrich Funder wurde am 1. November 1872 in Graz als Sohn des Zuckerbäckers Ludwig Funder und der Mutter Julie, geb. Mangold, geboren. Tiefempfundene Religiosität und ausgeprägte Vaterlandsliebe erfüllten das Elternhaus — eine Atmosphäre, die bestimmend für das ganze Leben und Wirken Friedrich Funders wurde. Auch von des Vaters praktischem Sinn und Weltaufgeschlossenheit (er beherrschte mehrere Fremdsprachen und bekleidete öffentliche Aemter) finden sich später Züge in dem Sohn wieder. Ein Domizilwechsel der Eltern aus beruflichen Gründen brachte es mit sich, daß Friedrich