Als Napoleon sich in Erfurt mit Goethe über das Wesen der Tragödie unterhielt, meinte er, die modernen Trauerspiele unterschieden sich dadurch von den antiken, daß wir kein „Schicksal“ mehr hätten, dem die Menschen erlägen. An seine Stelle sei die Politik getreten. Diese müsse daher auch in der Tragödie als Fatum verwendet werden, als die unwiderstehliche Gewalt, der sich der einzelne zu beugen habe. Nicht also mit dem überlegenen Lächeln des großen Täters der Weltgesdiichte sprach der Kaiser das berühmte Wort, sondern mit mensdilichem Empfinden für die Tragik dieser