Gottseidank geht alles schnell vorüber, auch die Liebe und der Kummer sogar, wo sind die Tränen von gestern Abend, wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr?Ich eile bei Schneeregen vom Friseur nach Hause, Nannas Lied von Bertolt Brecht auf den Lippen und freue mich über das Blond der Erinnerung, das sich aus dem Farbtopf schmeichelhaft über meine grauen Haare gelegt hat. Hoffentlich halten sie bis heute Abend, ein schönes Konzert wartet auf unseren Besuch, aber noch einmal werden wir durch den Nieselregen müssen. Die Kinder noch bekochen, den Babysitter instruieren, zu spät darf es nicht
Lätter wehen vom Baume, Lieder vom Lebenstraume j JLß wehen spielend dahin. - Hatten Sie” heuer schon Ihre Novemberdepression? Sfcher, es gibt eine Unzahl wunderschöner Gedichte zum Herbst, aber auch sie lassen die Blätter nicht von unten nach oben fallen, es sei denn in einem stürmischen Wind.Die Wanderfreuden der Jugendzeit herüberläuten von weit... - Damals, mit siebzehn, haben mich die Eltern meines Schulfreundes immer zu Ausflügen mitgenommen in den Wienerwald. Da haben wir die ganze Welt besprochen und das goldene Laub und die Würze der Luft genossen. Doch die Jugend weicht
Vor kurzem wurde ich eingeladen, in meiner früheren Schule eine Lesung zu gestalten. Meine Lehrer wiederzusehen, hat mich sowohl gefreut als auch nachdenklich gestimmt. Zwei Professoren sagten, daß sie „Gott sei Dank neben dem Unterrichten noch was anderes machen”. Wenn ich diese Aussage dem Jubelschrei einer jungen Lehrerin gegenüberstelle, die mir unlängst überglücklich berichtete, daß sie nach der Ausbildung wie durch ein Wunder gleich eine Stelle angeboten bekommerfrhat, dann frage ich mich: Was passiert auf der Strecke vom beglückten Lehran tritt bis zum resignierten Altprofi,
Ich sitze an meinem Schreibtisch, und mein Blick fällt auf ein Bild von Lady Diana, das mit dem Brillianten-Diadem. Dahinter steht, wie vergessen, Johann Nestroy, in der ockerfarbenen Gesamtausgabe.Beide sind für mein Leben von großer Bedeutung. Prinzessinnen muß man manchmal auf der Bühne spielen und sucht sich dafür Vorbilder. Schon für Nathalie im „Prinz von Homburg” oder für die „Helena” im „Sommernachtstraum”, die ich am Burgtheater spielen durfte, sammelte ich Bilder von Lady Di. Sie war schön, hatte immer Haltung und zeigte trotzdem Gefühl. Sie hatte das Talent,