Die seit dem Abgang Olahs tot-geglaubte „Reorganisation der Exekutive“ hat wieder ein Lebensseichen gegeben!Bei näherem Hinblicken gewinnt man den Eindruck, daß nun der „Olah-Plan“ mit neuen Akteuren und von neuen Handfesten ausgehend realisiert werden soll. Oder wie sonst soll man die Meldungen aus dem Innenministerium verstehen?Es sollen an der Führungsspitze in der Herrengasse neue Dienstposten und neue Dienststellen geschaffen werden. Daß der Gendarmerie künftighin drei Generäle vorstehen sollen, ist ein Novum, das man aber — gemessen an den vielen Beamten in Generalsrang
Aus den unsicheren Jahren der Ersten Republik stammt der Plan, die— damals — schwachen Sicherheitskräfte des Staates zu einem einheitlichen Wachkörper zusammenzuschweißen: Wiens spitzbärtiger Polizeipräsident und kurzfristiger Bundeskanzler Dr. Johann Schober sah darin ein Mittel, die immer stärker werdenden, bis an die Zähne bewaffneten Privatarmeen einigermaßen in Schach zu halten. Mitte der sechziger Jahre wurden die Pläne wieder aus der Registratur — wo sie inzwischen dicken Aktenstaub angesetzt hatten— hervorgeholt: Innenminister Franz Olah und der Leiter seines
In letzter Zeit wurden wiederholt Äußerungen des Innenministers bekannt (allerdings später auch wieder „abgemildert“), denen zufolge der Amtstitel „Gendarmeriegeneral“ und andere „militärische Restbestände“ in der Gendarmerie abgeschafft werden sollen. Damit sind offenbar Spekulationen in der Richtung verbunden, die Gendarmerieführung — also das Gendarmeriezentralkommando — im Rahmen der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit in die Hände von Ministerialbeamten (der Verwendungsgruppe A, sprich Juristen) zu legen. Welche sachliche Notwendigkeit besteht nun,