Es sei höchste Zeit für ein Umdenken in der Entwicklungszusammenarbeit, fordert der Schweizer Philosoph Thomas Kesselring.Die Furche: Herr Kesselring, warum ist Entwicklungshilfe eine zweischneidige Angelegenheit?Thomas Kesselring: Entwicklungshilfe hat neben manchem Positiven - Senkung der Kindersterblichkeit, Verlängerung der Lebenserwartung, Erhöhung der Einschulungsquote - auch Negatives gebracht: Verstärkte Abhängigkeit, Lähmung von Eigeninitiativen, Umweltzerstörung, Korruption auf höchstem Niveau. Entwicklungshilfe ist ein Geschäft geblieben. Solidarität bleibt ein
Der Feminismus nützt den Indianerinnen in Mexiko nichts. Sie bleiben moderne Sklavinnen bürgerlicher Frauen. Nur ein Feminismus, der auch Klasse und Rasse miteinbezieht, kann wirkliche Befreiung schaffen.Im letzten Winkel Mexikos. Chetumal ist eine wenig attraktive Stadt an der Grenze zu Belize auf der Halbinsel Yucatan. Die landschaftlich monotone Kalkplatte weist nach Chiapas den höchsten Indianeranteil Mexikos auf. In einer Lehmhütte sitzt eine junge Frau, gestikuliert wild mit den Händen und sagt: "Natürlich kämpfen wir gegen die Ungleichheit von Mann und Frau, aber ich bin doch