Wer aus Berichten über die Erfolge der jugoslawischen Außenpolitik den Eindruck erhält, daß dieses Land — noch vor einigen Jahrzehnten nur im Verhältnis zu Ereignissen auf der Balkanhalbinsel genannt — nunmehr die Rolle eines Stabilitätsfaktors in der Weltpolitik spielt, muß bei Nachrichten, die neuerdings aus dem Inneren Jugoslawiens eintreffen, in einen nicht geringen Zwiespalt geraten.
In diesen Tagen jährten sich zum 25. Male jene geschichtlichen Ereignisse, die zur Entstehung des „Unabhängigen Staates Kroatien“ während des zweiten Weltkrieges führten. In der modernen Geschichtskunde haben diese Begebenheiten noch keine gebührende Beachtung gefunden, weil man sie als nebensächlich im großen Kriegsgeschehen betrachtete — sie haben jedoch ihre Bedeutung vor allem darin, daß sie neuralgische Stellen und Rivalitäten zwischen Berlin und Rom aufzeigen und zwar in bis dahin unbekanntem Maße.