Zu den mir liebsten Erinnerungen gehören die Wanderungen, die ich als junger Offizier mit meiner Kompagnie auf das Karstplateau von Basovizza unternahm, wo sich damals die Sdiießstätte der. Garnison Triest befand. Wanderungen? Hat es nicht fachgemäß „Märsche” zu heißen? Gewiß, als Offizier marschierte ich, als Dichter aber unternahm ich dabei eine Wanderung.Wandern heißt nicht nur ein Bein vors andere setzen, es heißt, die Augen offen behalten und Gottes immer noch schöne Welt in Strömen in sich einziehen lassen, und das tat ich damals im reichlichsten Maße. Die Straße zog
In meinem Tiroler Kriegstagebuch steht mit dem Datum vom 22. August 1915 vermerkt: „Man hat midi aufgefordert, Zeuge der Ablieferung sämtlidier Kupferkessel im Fassatal zu sein. Damit verschwindet, dem Gesicht der Zeit nadi, ein ehrwürdiger Gegenstand, der kaum jemals wieder erscheinen wird. Ich begab midi in Begleitung eines Oberleutnants, eines Finanzbeamten, eines Schatzmeisters und eines Gendarmen in einem Dienstauto von Vigo di Fassa nadi Moena. Auf dem kleinen, offenen Platz vor dem Gasthaus „Zur Post“ sammelten sich die Leute hausnummerweise. Nirgends gab es Widerspruch, alles