„Der Heilige Stuhl und die Völkergemeinschaft": Der Titel dieses Buchs-klingt nach einer kirchenrcchllichen oder völkerrechtlichen Monographie. In Wirklichkeit ist es eine höchst instruktive und umfassende, faszinierende Darstellung eines Aspekts des öffentlichen Wirkens der katholischen Kirche, der mit „päpstlicher Diplomatie" viel zu eng umschrieben wäre.Herbert Schambeck hat in diesem Werk eine Auswahl von Ansprachen. Vorträgen und Aufsätzen zusammengefaßt, die Agoslino Casaroli zwischen 1971 und I980gehallen bzw. veröffentlicht halte.Den Lesern der FURCHE die Persönlichkeil
Bis vor einem halben Jahrhundert, in der Zeit des traditionellen Völkerrechts, waren die souveränen Staaten die fast ausschließlichen Träger der internationalen Beziehungen. Mit dem Völkerbund begann die Aera der Internationalen Organisationen. Diese haben nach 1945, unter der Ägide der Vereinten Nationen, eine unvorstellbare Entwicklung genommen. Aus Staatenbündnissen hervorgegangen, haben sie so viel an Eigenleben gewonnen, daß ihr Ursprung leicht in Vergessenheit gerät; ihr Aktionsfeld wird sachlich und räumlich immer umfassender, mit dem Effekt, daß heute ein wesentlicher Teil der internationalen Beziehungen über sie läuft.