ach der Domino-Theorie wird jeder kommunsistische Sieg in einem asiatischen Land zu folgenschweren Konsequenzen in allen benachbarten Gebieten führen. Inzwischen sind Vietnam, Kambodscha und nun auch Laos kommunistisch geworden. Mehr denn je stellt sich die Frage nach der inneren Stabilität der anderen südostasiatischen Staaten, die ebenfalls seit Jahren mit Partisanen zu kämpfen haben.
Angesichts der jüngsten Entwicklung in, Südostasien stellt sich zusehends die Frage nach einem neuen Krieg auf der koreanischen Halbinsel. Diese Sorge muß um so berechtigter erscheinen, als der nordkoreanische Parteichef Kim Il-sung in Peking erklärte: „Wenn eine Revolution in Süd-Korea ausbricht, werden wir als ein- und dieselbe Nation nicht tatenlos zusehen, sondern die südkoreariische Bevölkerung mit allen Mitteln unterstützen!“ Könnte es allzu leicht nur eine Frage der Definition sein, was man in Pjöngjang zum Eiligreifsignäl erklären will, so ist auch der nachstehende, Satz mit seinem für Diktatoren symptomatischen Zynismus und einer wohl völligen Verkennung der Tragweite charakteristisch: „In diesem Krieg werden wir nur die militärische Demarkationslinie verlieren und die Wiedervereinigung des Landes gewinnen!“