Werner Schneyder wird in seiner Sendung „Entschuldigen Sie bitte die Störung“ immer mehr das, was man früher einen gelben Gewerkschafter nannte (diese waren von der Obrigkeit gekauft) und setzt damit einen neuen Farbtupfen auf die Palette des ORF. Hielten sich die Mächtigen früher einen Hofnarren, der ihnen auf bissig-lustige Weise einen Spiegel vorhielt und sie damit auf ihr menschliches Maß zurückschraubte, hält sich die Regierung jetzt einen Marktschreier, der das rote Tuch unpopulärer Regierungssubventionen fürs Volk passend maßzuschneydern versucht und ihnen damit die
Ohne Zweifel ist der ORF orthographisch ambitioniert, weil er dem falschen Insert „Rheiter Nikolausspiel“ immerhin in kurzem Abstand die richtige Ankündigung „Reither Nikolausspiel“ folgen ließ. Solcherart beruhigt, war ich imstande, mich an der geradezu unwahrscheinlichen Echtheit urwüchsiger Tiroler Bauern zu erfreuen, wie sie da vor dem Bildschirm, von Wolfgang Pfaundler sichtlich behutsam geführt, agierten. Das Volksschauspiel vom Erscheinen des Heiligen Nikolaus wirkte in seiner Naivität so ungemein beruhigend, denn hier hat alles seinen festen Platz: Geburt und Tod, Himmel
Mit dem miesen Durchschnitt der menschlichen Rasse ohnehin täglich bis zum Überdruß konfrontiert, bemerkte ich erleichtert, daß der Film „Erna Wegl” von Peter Weiser die Sendereihe „Menschen” rechtfertigt. Zweifellos besitzt die Supermarktkassier in mit ihrer gleichbleibenden Fröhlichkeit und heiteren Höflichkeit eine angenehme Ausstrahlung; ihre Vorliebe für Kennedy, der nicht nur ihr, sondern auch mein Jugendschwarm war, läßt mich an ihre Empfänglichkeit für heldische Größe glauben. Natürlich war sie durch, die Fragen des Interviewers nach ihrer Lebensphilosophie total
Von einem Spitzen- zu einem Mit- telmaß-Club-2 ist nur ein Schritt. Daß er am Donnerstag nicht Spitze ivar, lag nicht am Thema „Ein schöner Tod“, schon gar nicht am derzeit sicher besten Club-Gastgebęr Franz Kriuzefi sondern an den Gäsien. Auf zwei, die Zürcher Journalistin und den Reanimierten, hätte man ruhig verzichten können, zwei andere, Zoologe Riedl und Chirurg Kux, kamen leider nur wenig zu Wort. Der Schweizer Internist Witzei argumentierte sachlich aufgrund eigener Erfahrungen. Bedauerlich nur, daß sich Journalist Werner Hofer, der für sein Buch eine perfekte Werbung
Im „Teleobjektiv“ gab man sich allzu telesubjektiv mit dem Film über den „Heiligen Franziskus“. Das Thema wurde unter Adolf Holls tätiger Mitwirkung gezielt verfehlt, war es für diesen doch allzu verlockend, aus der Gestalt des Hl. Franziskus den ersten Vorläufer des Kommunismus (den Holl-Jesus ausgenommen) herauszumendeln, der allerdings gescheitert ist, weil ihm die Totalabschaffung des Eigentums nicht gelungen ist. Seine eigenen Ordensbrüder haben ihn - so ORF-Kirchenvater Holl-ja schließlich verraten, indem sie das Eigentum über das Hintertürl der Ordensgemeinschaft wieder
Ich finde, daß man den ORF für jede noch so kleine philantropische Regung loben und nochmals loben muß, und man sollte den Pro- grammachem zu bedenken geben, daß auch sie einmal zu jener überwiegenden Zahl von Zusehem gehören werden, die alt sind, Zeit zum Fernsehen haben und vielleicht krank und traurig sind. Und daher für jede noch so kleine Lebenshilfe dankbar sind, die ihnen ein paar Stunden Erleichterung bringt. Nür: wenn die jetzigen Programmacher so alt sind, werden wahrscheinlich wieder Junge das Programm machen … In diesem Sinn war der Fernsehfilm „Wohin wir gehen“ nach
Spätestens seit Darwin ist der Menschheit der Schreck über ihre dubiosen Vorfahren in die Glieder gefahren; aber was Prof. König in „Wir über uns” betrieb, hieß, das Messer in der Wunde noch mit Ge- nvß umdrehen. Bisjetzt war ich der Meinung, daß solch niedriges Bil- dungsniveau eine Domäne der Illu- strierten sei, die ich mir mangels besserer Lektüre beim wöchentli- chen Friseurbesuch zu Gemüte füh- re. Prof. König hat völlig recht, wenn er meint, daß man seiner ver- gleichenden Verhaltensforschung Unwissenschaftlichkeit vorwerfen werde. Es ist ein Graus, welch pri-