Die Anklageschrift ist beklemmend: In 146 Staaten endete die Menschenwürde 1995 auf der Folterbank, dem elektrischen Stuhl und in Gefängniszellen. Vielen Regierungen und bewaffneten Oppositionsgruppen war sie nicht mehr als eine tödliche Kugel aus dem Hinterhalt wert. 2.900 Hinrichtungen zwischen China und den USA. 140.000 „Verschwundene” zwischen Sri Lanka und Rosnien-Herzegowina. 4.500 Menschen, die Folter und unwürdige Haftbedingungen zwischen Rußland und Kenia nicht überlebten. Fatalistische Medienkommentare zu „Rilanz des Schreckens” und der „Restie Mensch” begleiten
Hätte der Iraker Jassim A. gewußt, in welcher Schärfe österreichische Diplomaten 1995 die Lage in seinem Land verurteilt hatten - er hätte seinen Asylbescheid für einen schlechten Scherz gehalten. Mit der Stimme Österreichs hatte die UNO-Men-schenrechtskommission 1995 eine Irak-Besolution verabschiedet, in der sie „die massiven und schwersten Menschenrechtsverletzungen und die alles durchdringende Unterdrückung” durch die Begierung von Saddam Hussein an den Pranger stellte. Bis zum Bundesasylamt schien sich diese Anklage nie durchgesprochen zu haben: „Letztendlich stellen die in
Auf der Kinoleinwand rinnt die letzte Dosis der Exekutionsinjektion durch Matthew Poncelets Vene. Gleich ist er kein Dead Man Walking- kein wandelnder Toter mehr —, den sein Umfeld schon Stunden vor seinem letzten Atemzug in ihm gesehen hat. Gleich ist er tot, der Abschaum, der Nigger-Hasser, der nach sechs Jahren in der Todeszelle von Hitler schwärmte und vom Terroristenleben träumte. Schwester Prejean und Anwalt Barber sind gescheitert: Sie konnten Begnadigungsräte und Höchstrichter nicht dazu bringen, in dem Mörder und Vergewaltiger einen Menschen zu sehen, dessen Hinrichtung nichts
Der Hutu-Junge Augustin Mi-nani aus Ruanda ist zwölf Jahre alt, doch keineswegs zu jung, um zwischen die Fronten des ethnischen Hasses der Erwachsenen seines Landes zu geraten. Im September 1994 wurde er von Soldaten mit der Erklärung festgenommen, sein Bruder habe während der Massaker Angehörige der Tutsi-Minderheit ermordet. Vier Monate lang wurde er mit fünf anderen Kindern in einer Lehmhütte mißhandelt. Nach der Freilassung der anderen blieb er im Gefängnis von Butare in Einzelhaft zurück. Ein Mordgeständnis habe man aus ihm herausgeprügelt, erzählte Augustin Ermittlern von
Mindestens 20.000 Menschen sind seit dem Ausbruch der . Menschenrechtskatastrophe im ehemaligen Jugoslawien „verschwunden”: in Vukovar, in den serbischen Lagern im Nordwesten Bosniens, in Srebrenica, zuletzt in der Krajina, amnesty international fordert in einer weltweiten Kampagne Serben, Kroaten und bosnische Moslems auf, die Familien der „Verschwundenen” und die UNO bei ihrer Suche nach den vermißten Opfern zu unterstützen.Systematisches „Verschwinden ”-Lassen ist seit dem Ausbruch der Kämpfe 1991 zu einem Charakteristikum der Menschenrechtsverletzungen in Kroatien und