Das Buch, in dem Franz von Papen seine Lebenserinnerungen der Mitwelt übergibt, trägt den Titel: „Der Wahrh eit eine Gasse.“ Ein etwas kühner Titel, besonders wenn der Verfasser das Bedürfnis fühlt, sein Tun und Lassen zu rechtfertigen. Auf der letzten Seite seines Buches sagt er selbst: „In den düsteren Tagen des Nürnberger Gefängnisses hatte ich die Bekenntnisse des hl. Augustinus gelesen und begriffen, warum er ein so großer Heiliger geworden war. Sein Mut, die eigenen Fehler rückhaltlos einzugestehen, ist allerd ings eine Gnade, die nicht vielen beschert ist.“ Er hat
Ein an Ehren und Erfolgen, aber auch an Mühen, Enttäuschungen und Schicksalsschlägen überreiches Leben, das fast drei Menschenalter umspannt, ist vor wenigen Tagen zu Ende gegangen. Ferdinand von Sachsen-Coburg, der am 10. September zu Coburg die Augen geschlossen, hat von seinen 87 Lebensjahren das erste Drittel in der unbedeutenden Stellung eines „cadet de famille“ eines der vielen kleineren deutschen Fürstenhäuser verbracht, das zweite Drittel war er einer der tätigsten, zähesten, umstrittensten und umworbensten Gestalten der Balkanpölitik und mit der gesamteuropäischen