ÜBER DEN GEIST DER VERNEINUNGGegen die klösterliche Überspanntheit, gegen die Hysterie im Zusammenhang mit Visionen von Einsiedlern und Nonnen ist schon viel gesagt worden, und mit Recht. Aber wollen wir darüber nicht vergessen, daß diese schwärmerische Religiosität notwendigerweise und in ihrer Art viel gesünder ist, als unsere moderne Vernunftmoral. Sie ist schon darum viel gesünder, weil sie, mitten in dem hoffnungslosen Kampf um die sittlichen Werte, den Stevenson mit gewohnter Treffsicherheit den „aussichtslosen Kampf der Tugend“ nennt, sich der Idee eines endgültigen