Vor zehn Jahren ist Franz Theodor Csokor gestorben. Halten wir inne; blicken wir zurück; die Erinnerung bekommt ein Stück der Zeit zu fassen. Wie viel hat sich in diesem Jahrzehnt verändert! Doderer, Gütersloh, Lernet, Nabl, alle sind sie dahin. Und auch ein Typus ist, vor unseren Augen, verschwunden. So sind sie: die Sprünge, die unmerkbaren und grundlegenden Wandlungen der Kulturgeschichte.Für Csokor war der Kampf um eine ehrenhafte Gesellschaft inneres Bedürfnis und Quelle der Inspiration. Vom reinen, rechtschaffenen Pathos einer ewigen Jugendlichkeit waren seine Theaterstücke,
Unlängst, vor dem Naturhistorischen Museum zu Wien, standen hundert sehr junge Leute im Kreis, saßen auf den breiten Steinplatten der Balustrade, Kinder, Schüler, Studenten, sie redeten laut und fröhlich, redeten durcheinander, und bunte Luftballons schaukelten über ihren Köpfen. Innen, im prächtigen, mit Stuck reich verzierten Vestibül drängte sich junges Volk; man bekam an verschiedenen Tischen Essen und Trinken, bekam auch was zum Lesen. Und endlich hatte man sich den Eingang in den Kindersaal erobert. Da gab es bunte, von hinten beleuchtete Schaubilder, die man selbst wechseln