„Nachtwache — ein Film von Harald Braun, der größte religiöse Film der deutschen Nachkriegszeit, den nahezu zehn Millionen Menschen gesehen haben; „Nachtwache“ — nunmehr in Buchform, vom Regisseur erzählt („Nachtwache“. Von Harald Braun, Diana-Verlag, Wien, 147 Seiten), kein erweitertes „Drehbuch“, sondern eine eigenständige, starke literarische Leistung — der untenstehende Ausschnitt zeugt davon. — Die Personen: Lotte, das Mückchen, Pastor Hegers einziges Kind, das von der Schaukel gestürzt ist und sterbend im Krankenhaus von Heiliggeist liegt. An seinem Bette: die gottentfremdete Ärztin Cornelie und der jetzt an seinem Gott zweifelnde Pastor Heger. Und: der katholische Kaplan Imhoff. Und: dessen ehemaliger Kampffliegerkamerad Gorgas, Stefan Gorgas, der ewige Schauspieler, der am Vormittag schuldig-unschuldig den Absturz des Kindes mitverursacht hat, und nun am Abend, während das Opfer verlöscht, auf dem Kirchplatz von Burgdorf den Jedermann spielen muß. Jedermann ist zu Leid auigerufen, Jedermann zu Bewährung. Wird der Ruf ankommen? Das Spiel beginnt