„Der Besuch dieser Aufführung kann Ihre religiösen Gefühle gefährden”, wird seitens des Kabarett Niedermair vor der Komödie „Der heiße Beichtstuhl” gewarnt. Der Text dazu wurde aus drei (mittelalterlichen) theologischen Werken zusammengestellt, die eine heute absurd anmutende Ansammlung von Körper- und Frauenfeindlichkeit darstellen. Sie beschäftigen sich mit den „Sünden wider die Keuschheit” und listen statthafte und unstatthafte Handlungsweisen auf. Hubsi Kramar als Bischof, I Stangl als W7eihbischof und Edwin Hirschmann als Abbe denken sämtliche „Verworfenheiten”
Nun hat er ihn also (ein Jahr zu spät) bekommen, den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 1992, der vor fiinf Jahren von Khomeini zum Tode verurteilte Schriftsteller Salman Rushdie. Und er freute sich, daß in der Laudatio Wendelin Schmidt-Denglers nur von seinem Werk die Rede war, nicht von seiner Opferrolle. Insofern war es entgegen der Aussage Minister Rudolf Scholiens sehr wohl ein Sieg der Literatur. Es gibt einiges, was den Fall Rushdie exemplarisch macht. Eines ist, daß die Veröffentlichung des Romans „Die Satanischen Verse" in vielen Sprachen nicht verhindert
Einer, dem man das gar nicht zugetraut hätte, schreibt hier eine Liebeserklärung an seine Heimatstadt: Wolfgang Bauer über Graz. Ja er wendet sich sogar vehement gegen die Klischees von der „Pensionopolis" oder der „Stadt der Volkserhebung".In Graz gibt es eben nicht nur alte (und neue) Nazis und Pensionisten, sondern auch seit über 20 Jahren den „steirischen herbst" und das Forum Stadtpark. Nicht zufällig wird Graz die heimliche Literaturhauptstadt Österreichs genannt. Nicht umsonst ist Graz die österreichische Heimstätte für Jazz, meint Wolfi Bauer, denn das