Angesichts des heuer propagandistisch her- ausgestellten Erreichens der 100-Milliarden- Schilling-Grenze bei den Spareinlagen, die von österreichischen Haushalten und Wirtschaftsunternehmen bei den österreichischen Kreditinstituten insgesamt unterhalten werden, und der Tatsache, daß im Vorjahr das Investmentfondsgesetz nicht zuletzt auch deswegen novelliert wurde, weil durch die besonders aggressiven Werbe- und Verkaufsmethoden ausländischer Investmentfonds bereits beträchtliches österreichisches Sparkapi- tal ins Ausland abgeflossen ist, könnte die Fragestellung nach einer
In den letzten Jahrzehnten hat man in allen Industriestaaten erkannt, daß die öffentliche Förderung des privaten Sparens nicht nur in einer Aufsichtsgesetzgebung über die Kapitalmarktinstitutionen und -Instrumente bestehen kann, sondern daß die zufolge des gestiegenen Massenwahlstandes wichtigste Finanzierungsquelle der volkswirtschaftlichen Investitionstätigkeit, nämlich das freiwillige Sparen der privaten Haushalte, einer gezielten Förderung bedarf. Insofern betreibt jeder Staat „Sparpolitik“.Waren in den Nachkriegsjahren mit ihrem Kapitalmangel noch kapitalmarktpolitische