Frauen stehen mit rotgeränderten Augen beim Abwaschtisch, Männer gehen mit Mordgedanken vor Badestubentüren auf und ab. Es ist nämlich wieder einmal so weit. Der Sommer ist zwar noch immer nicht richtig da, aber die Verwandten sind gekommen;Alljährlich um diese Zeit schwärmen sie. Das ist ein Naturgesetz. Von Mai bis Oktober sind sie unterwegs, hierin den Kohlweißlingen vergleichbar. Sie legen weite Strecken zurück, und wo sie einen Schwager, Onkel, Vetter oder dergleichen haben, da lassen sie sich nieder.Hieraus ergibt sich, daß nicht alle Verwandten auf einmal unterwegs sein
Als Agathokles, Tyrann von Syrakus und Herr von Sizilien, sein zweiundsiebzigstes Lebensjahr erreicht hatte, gedachte sein Enkel, daß er nun reichlich lange gelebt hätte und es an der Zeit wäre, ihn umzubringen. Er bestach einen Diener des Alten, Großvaters Zahnstocher zu vergiften. Die Sache geriet nach Wunsch: der würdige Greis speiste, stocherte und — starb.Dies trug sich 289 vor Christi zu, woraus sich ergibt, daß der Zahnstocher ein hohes Alter hat. Ja, es muß noch weit höher sein! Fraglos stocherte schon der Jäger der Altsteinzeit; was sollte er auch anderes machen nach dem
Täglich kamen die feindlichen Bomber und öffneten über der Hauptstadt ihre Bombenschächte. Täglich starteten die eigenen Geschwader, um ihre Bombenlast über der Hauptstadt des Feindes abzuladen. Es war wie ein großes Handelsgeschäft des Todes. Export und Import von Sprengstoff en gros, ein Warenaustausch, der wie am Schnürchen klappte. Indessen, man hätte noch weit mehr Bomben zum Feind transportieren können, wenn nur nicht die lange Anflugstrecke gewesen wäre. Der Kriegsminister hatte einen genialen Einfall. Eines Tages ließ er sich beim Ministerpräsidenten zum Vortrag melden.
Ein Schüler, der von seinem Lehrer gefragt wurde, was Goethe mit seinem berühmten Vers „Amerika, du hast es besser“ habe sagen wollen, gab die Antwort: In Amerika hat so gut wie jede Familie ihr Auto, denn dort fährt Jeder vierte seinen eigenen Wagen!Diese Antwort verdient, klassisch genannt zu werden. Der eigene Wagen ist eine' Art Meßgerät der irdischen Glückseligkeit geworden, Inbegriff der Erfüllung, Ausrufungszeichen hinter dem Erfolg. Jedes bessere Preisausschreiben fängt mit einem Auto an, und käme die gütige Fee wieder und stellte drei Wünsche frei, so würden ihre
Die höfliche Frage nach dem Befinden lautet in Italien: Wie stehst du? Und die Antwort darauf: Danke, ich stehe gut.Die Italiener stehen immer gut. Denn sie sind hervorragende Steher, Meister in der zähen Kunst des Stehens. Wo wir sitzen, stehen sie: beim Fahren in den Verkehrsmitteln, beim Rudern in den Booten, beim Gottesdienst in der Kirche, beim Trinken, und falls es sich nicht gerade um eine ausgewachsene Mahlzeit handelt, sogar beim Essen, wie auch bei dem, was die unausbleibliche Folge des Essens ist.Wir hielten es nicht aus, aber die Italiener, dank eines natürlichen Talents und