Der 18. Jänner 1956 war in Ostberlin ein trüber Wintertag wie jeder andere auch. Dennoch lag etwas in der Luft. Am Vormittag schon hörte man die simple und doch gewaltige Rhythmik des Yorkschen Marsches in den grauen Himmel steigen. Vor der „Volkskammer“ fuhren die Limousinen der Abgeordneten auf. Bald wußte es die Welt. Ministerpräsident Grotewohl hatte das Gesetz über die Schaffung der „Nationalen Volksarmee“ Ostdeutschlands vorgelegt. Den Anlaß zu dieser „spontanen Resolution“ gaben, erprobt in vielen Fällen, die Flut bestellter Briefe und Telegramme aus den Reihen der