Bereits seit Jahren fühlte ich das Bedürfnis, ein Werk größeren Umfangs in Angriff zu nehmen. Ich dachte an eine Oper oder ein Oratorium über einen Text, dessen Handlung allgemein bekannt ist. Ich wollte auf diese Weise die ganze Aufmerksamkeit des Hörers, der ja die Anekdote kennt, auf die Musik konzentrieren, die sogleich Wort und Handlung wird.Dieser Plan beschäftigte mich sehr. Ich mußte damals nach Venedig fahren, denn die Internationale Gesellschaft für zeitgenössische Musik hatte mich eingeladen, bei ihrem dortigen Fest meine „Sonate“ zu spielen. Ich benutzte die
In unserer frühen Jugend hatte man uns mit seinen Sonaten überfüttert, indem man uns gleichzeitig Beethovens berühmten „Weltschmerz“, seine „Tragödie" und alle jene Gemeinplätze aufdrängte, auf denen man sich seit einem Jahrhundert tummelt, wenn von diesem Komponisten die Rede ist, der unwidersprochen als eines der größten Genies der Welt gilt. Wie viele andere junge Musiker war ich abgestoßen von dieser intellektuellen und sentimentalen Haltung, die wenig Beziehung zu einem ernsthaften musikalischen Urteil hat. Diese beklagenswerte Pädagogik verfehlte ihre Wirkung nicht: sie