Der Schwerpunkt der musikalischen Ereignisse hat sich in diesem Festspielsommer erstmalig auf den Konzertsektor verschoben. Hier herrscht wahrhaft internationale Beweglichkeit in Besetzungsfragen; dagegen war die Wahl des jeweiligen Aufführungsraumes nicht immer ideal. Es ist und bleibt ein Unding, im verhältnismäßig kleinen Mozarteum-Saal etwa ein Monstrum wie Berlioz’ „Symphonie phan- tastique“ zu bieten. Auch das Festspielhaus erwies seine akustischen Tücken bei der Interpretation der „Missa solemnis", von Serenaden bei Schlechtwetter im klanglich je nach Sitzplatz so unterschiedlichen Karabinieri-Saal der Residenz oder von Domkonzertproblemen in der Aula academica ganz zu schweigen. In solchen Fällen dürfte dem Improvisationsmoment kein Raum in der Festspielplanung zugestanden werden.