In einem Brief läßt der Autor einen Freund aus Sarajewo zu Wort kommen, der ihm 1920 zuletzt begegnet ist. Er werde die Heimat seiner Jugend verlassen, schreibt er, weil Bosnien ein Land des Hasses sei.
Der feierliche und amtliche Einzug der österreichischen Truppen war erst am nächsten Tage.Nie hatte eine solche Ruhe über der Stadt gelegen. Die Läden wurden nicht geöffnet. Fenster und Türen der Häuser waren geschlossen, obgleich es ein sonniger und heißer Tag gegen Ende August war. Die Gassen verödet. Höfe und Gärten wie ausgestorben. In den türkischen Häusern Niedergeschlagenheit und Verlegenheit, in den christlichen Vorsicht und Mißtrauen. Überall aber und bei allen Furcht. Die einrückenden Schwaben fürchten einen Hinterhalt. Die Türken fürchten sich vor den Schwaben,