Die beiden Priester hatten zwei weiße Missionare mit, als die Militärstreife mit Sirenengeheul ihren Volkswagen in der Einbahnstraße stoppte. Die vier Verkehrssünder, die seit Jahren am Streit zwischen Staat und Kirche leiden, waren auf die Standpauke gefaßt. Der Staatsdiener hielt dem schwarz-weißen Quartett seine „kriminelle Fahrlässigkeit“ vor: Sie hätten allesamt ihr Leben riskiert in einer Zeit, da es Zaire sowieso an Priestern mangle. Er beließ es bei einer Verwarnung und lehnte selbst ein „malabiche“, das Handgeld, mit dem sich alle Ordnungshüter „schmieren“ lassen, kategorisch ab. Einige Straßenzüge weiter spielte ein städtisches Theater vor halbleerem Haus das von der staatlichen Presse hochgelobte Spiel vom miesen (weißen) Missionar, der sich am schönen schwarzen Heidenkind vergreift. Zwei aktuelle Schlaglichter aus dem afrikanischen Land, in dem sich geistige und weltliche Macht bitter befehden!