Als im Jahre 1508 die alte Petrusbasilika abgerissen wurde, damit an deren Stelle der neue, gewaltige Petersdom entstehen konnte, erhielt im Volksmund der dafür verantwortliche Baumeister Bramante den Titel: maestro ruinante. Die Archäologen unserer Zeit, die dem großen Architekten diese Tat bis heute nicht verziehen haben, stimmen dem Urteil bei. Dieser Fall wird heute manchem in den Sinn kommen, wenn er auf dem Höhepunkt der Liturgiereform, der mit dem ersten Adventssonntag 1969 erreicht wurde, zurückschaut auf das, was geschehen ist. Ein imponierender Neubau ist errichtet worden; aber er ist errichtet worden auf den Ruinen eines altehrwürdigen Baues, in dem unsere Vorfahren seit anderthalb Jahrtausenden gewohnt und gebetet haben. Eine Besinnung auf Verlust und Gewinn des gewaltigen Unternehmens ist darum wohl am Platze.