Als Gerhard Schröder 1953 als Nachfolger von Robert Lehr Bundesinnenminister wurde, war er ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Er galt als ein junger Mann aus Dr. Adenauers engerer Umgebung und hat diesen Ruf in den acht Jahren seiner Tätigkeit als Bundes-innenminister nur verstärkt. Erinnert sei an seine Haltung 1959 bei der Präsidentschaftskrise, wo er zu denjenigen gehörte, die Adenauers Schwenkungen ungeachtet aller Verärgerungen deckten. Als Innenminister erwarb sich Schröder durch seine starre, jedes Eingehen auf die Opposition ablehnende Haltung den Ruf eines wenig wendigen