Die Einladung zu einem Bericht über die wiederentdeckte Klosterneuburger Pfalz gibt dem Autor Gelegenheit, seiner ersten Veröffentlichung in den Mitteilungen des österreichischen Instituts für Geschichtsforschung einiges Neue hinzuzufügen.Zunächst also: die jahrhundertealte Tradition von der Markgrafenresidenz Leopolds III. auf dem Kahlengebirge ist eine Legende. Seine Pfalz befand sich in Wahrheit in Klosterneuburg, und zwar genau auf dem Boden des römischen Reiterlagers zwischen der Stiftskirche und der Straße, die vom Tal durch die Hundskehle zum oberen Stadtplatz führt. Der
Daß man von dem berühmtesten gotischen Meister Wiens heute noch neue, unerkannte Werke finden kann, mitten im Herzen der Stadt, klingt überraschend. Und doch darf der Verfasser es zum zweitenmal behaupten. Kanzel und Orgelfuß von St. Stephan mit den unvergeßlichen Selbstbildnissen des alternden Meisters, der, 1511 aus Brünn nach Wien gekommen und zum Dombaumeister berufen, bis 1515 hier gewirkt hat und in diesem Jahr gestorben zu sein scheint, haben seinen Ruhm lebendig erhalten. Ihnen haben wir vor einigen Jahren ein großartiges Relief mit der Martinsmesse angeschlossen: die untere