Ein knappes Jahrhundert ist das Interesse für das künstlerische Schaffen der Geisteskranken nun alt. Tardieu lieferte 1872 die ersten Hinweise. Simon suchte vier Jahre später nach Zusammenhängen zwischen bildnerischen und Krankheitsstrukturen. Einige Jahrzehnte später wurde die Feststellung, Genie und Wahnsinn seien gar eng benachbart, zur wohlklingenden Leerformel. Verwirrend wirkte und wirkt auch heute die oft frappierende Ähnlichkeit zwischen modernen Kunstwerken und den Hervorbringungen bestimmter Geisteskranker. Der bekannten, bösartigen „Aha-Reaktion” der Kunstreaktionäre und