Seit Chruschtschows Sturz zeigt die sowjetische Führung Anzeichen einer demokratischen Schwäche. Nicht die Absicht, das Volk zu befragen, was nun eigentlich geschehen solle, sondern die offene Koexistenz verschiedenartiger Tendenzen und Kräfte.Sie bekennt sich einerseits in Wort und Tat zur Fortsetzung und Ausweitung der wirtschaftlichen Liberalisierung und unterstützt die weitere Entwicklung der Konsumgüterindustrie, anderseits hat sie beträchtliehe Investitionsmittel an die Schwerindustrie abgezweigt. Die Generallinie ihrer Außenpolitik enthält sowohl das Bekenntnis zur friedlichen
In Praxis und Theorie rückt man nun in der Sowjetunion den Mängeln der geheiligten Planwirtschaft zu Leibe. Rein sachliche Analysen auf breiter Ebene und praktische Experimente mit neuen Methoden haben sie des schützenden Schleiers der Ideologie beraubt und auch sowjetischen Augen enthüllt, daß sie den Anforderungen einer modernen Volkswirtschaft, zumindest in ihrer bisherigen Form, nicht entspricht.In einer Reihe von Artikeln, die in den letzten Wochen erschienen sind, haben sowjetische Wirtschaftswissenschaftler und Planungsmanager (Trapesnikow, „Prawda", 17. August; Rubintschik,