Norden, Osten und Südosten Wiens, Weinspeicher und Fruchtkammern, sind pannohisches Land. Von Bergen schimmert laubsatter Wald, auf tagweiten Ackerfluren wehen Korn und Klee. Erdglühende Wahrzeichen, stehen über dichtbewohnten Tälern goldleuchtende Lößterrassen — im Volksmund Gstetten —, in die machtvollen Hügel schürfen tiefe Hohlwege. Wie die Wadi arabischer und afrikanischer Wüsten führen sie bei starken Regengüssen stürzende Wasser. Die längsten, geräumigsten Fluchten bergen Preßhäuser und Keller und heiße Triften. Enggereiht, häufig in doppelter Zeile, ziehen darin
Ich war als Schüler lange der Meinung, daß sich für die dichterische Darstellung nur sogenannte schöne Stoffe eignen. Niemand hatte mir dies eingeredet. Ich war von allein zu diesem Urteil gekommen.Daß Betonblöcke, Drahtnetze, Fabriksäle, Maschinen einen Dichter auffordern könnten, erschien mir nicht möglich. Die Arbeiterdichtung brachte mir darum Überraschung, Staunen, ein völlig neues Land gestaltenden Wortes.Ich war neugierig, ob es anderen auch so erginge.„Paßt auf“, sagte ich zu den Kindern.„Ein hoher, mächtiger Berg! Steile, sonnblitzende Felswände. Schimmerndes Eis.
Ith wölke gestern nch nach Purkersdorf, erreichte aber nicht mehr den Zug. Eine Weile war ich unschlüssig, ohne Ziel. Der Abend war plötzlich so leer. Dann ging ich die Mariahilfer Straße hinauf, und auf einmal trug mir jeder Schritt Wachheit und Frohsein zu. Die Bewegtheit der Straße empfand ich wie eine Lösung. Heiter, beglückend zogen Menschen, Bilder, Farben, Lichter. Immer tiefer, freudiger wanderte ich in die strömende Kühle, in die brüderliche Dunkelheit. Schneesterne stürzten vom Himmel, stolperten über meinen Hut, sprangen mir ins Gesicht. Bald trug ich einen schimmernden