Im Burgtheater wurden bis 1856 acht der dreißig Komödien von Pierre Chamblain de Marivaux gegeben, seither nicht eine. Nun, nach 121 Jahren, sieht man im Akademietheater, das ja zum Burgtheatengehört, das an dieser Bühne noch nicht aufgeführte „Spiel von Liebe und Zufall“, dessen Premiere heuer bei einem Gastspiel des Burgtheaters im Rahmen der Bregenzer Festspiele stattfand, worüber in der „Furche“ ausführlich berichtet wurde.Erst in der allerletzten Zeit wird im deutschen Sprachbereich wieder Marivaux gespielt. Offenbar hatte man mehr als ein Jahrhundert kein Verständnis für
In der Theodizee „Die Zensur“ sagt Wedekind: „Ich habe mein halbes Leben lang ohne Kunst gelebt. Ohne Religion könnte ich nicht eine Minute leben.“ Bei der Totenfeier zu Wedekinds Gedächtnis in der Neuen Wiener Bühne bezeichnete Felix Salten diese Worte als einen „Schlüssel zur innersten Herzkammer dieses Mannes.“Selbst in dem Schauspiel „Der Marquis von Keith“, das derzeit im Volkstheater aufgeführt wird, läßt Wedekind die Titelgestalt das Christentum rühmen, es habe „zwei Drittel der Menschheit aus der Sklaverei befreit“. Und dies, obwohl der Marquis ein