In Wien soll es einen "Offenen TV-Kanal" geben. Eine Machbarkeitsstudie dazu ist unterwegs.Sein Arbeitsplatz war erlesen: Ein Jahrzehnt war Johannes Schütz Bibliothekar am Universitäts-Institut für Theaterwissenschaft: Hofburg, Michaeler-Trakt, Batthyany-Stiege, zweiter Stock, eine Etage über der k.u.k. Silbersammlung. Ein kleiner B-Posten in hohem Gemäuer, schlecht bezahlt, mit gutem Blick auf das moderne Loos-Haus, das sich neoantikem Barock des Michaelerplatzes widersetzt. Schütz verwaltete auf knarrenden Parketten 50.000 Bände angewandten Kulturschaffens. Sein Arbeitsplatz befand
Reality TV sei "Show Talk", sagt der ORF. Und befragte Mitte Jänner in einer siebenstündigen Talkshow 200 Experten zum vorläufigen Show Down des 75-tägigen Simultan-Spiels. Die Enquete auf dem Küniglberg war seit langem die erste öffentliche Richtungsdebatte im ORF, die in Kreiskyscher Epik stattfand: Sieben Stunden öffentliche Debatte ohne Pause. Genau besehen, die erste seit Herbst 1994, als Gerhard Zeiler als Generalindendant Schübe in Richtung Privatfernsehen einleitete. Doch: So dramatisch wie damals ist nun die Situation keineswegs. Es ging nicht um die Gesellschaftsstruktur des