H. C. Artmann, Poet und Reisender, Verwandlungskünstler und literarisches Chamäleon, ist auf dem besten Weg, bereits zu Lebzeiten zu einem Mythos zu werden. Nachdem er Wien und den Wienern grollend den Rücken kehrte, hat er sich Europa zur Heimat gemacht. Als „letzter fahrender Sänger“ gefeiert, durchzieht er unruhvoll die Länder und Städte des Alten Kontinents, bedeutsam umweht vom Hauch der Ferne, des Abenteuers und einem leisen Höllengelächter, in welchem die polyphone Artmannsche Welt mitklingt: spöttische Lügenmärchen, in denen Wehmut und Romantik durch Ironie, Witz und einen schwarzen Humor überspielt, wenn auch nicht überdeckt erscheinen. — Die Mitarbeiterin der „Furche“ sprach mit H. C. Artmann auf der Durchreise in München.