Die Frage, was die Psychoanalyse rund einhundert Jahre nach ihrer Entstehung noch zu leisten vermag, bedeutet immer auch die Frage, was Psychoanalyse überhaupt ist. Die Kuratorin Lydia Marinelli, die über ein Jahrzehnt als Historikerin am Wiener Freud-Museum tätig war, ist in Studien und Ausstellungsprojekten dieser komplexen Frage nachgegangen, ohne dabei die immer gleichen Mythen zu bedienen. Ihre erfrischend neuen Blickwinkel auf die „Freudschen Dinge“ machen Marinellis Schriften, die jetzt in drei Bänden erschienen sind, zu einem Lesevergnügen. Sie revidierte das Klischee vom