Obdachlosigkeit steht meist am Ende einer regelrechten "Armutskarriere“. Das Konzept, Betroffene für ihre soziale Verliererposition zu sanktionieren, ist ebenso verkehrt wie teuer.Kein Dach über dem Kopf zu haben, löst im Gefühlshaushalt des Betrachters eine Melange aus Angst, Ekel, Unsicherheitsempfindungen und Angst vor sozialem Abstieg aus. In der Figur des Obdachlosen verdichtet sich die neoliberale Ideologie einer "Kultur der Armut“, in der Arme als unangepasst, arbeitsunwillig und delinquent erscheinen. Der Umgang mit Obdachlosigkeit ist und bleibt überschattet von der