Kaum beachtet von den großen Bühnen Österreichs und übersehen von den Schauspielhäusern Deutschlands ist am 24. Februar 1967 der 100. Geburtstag des Tiroler Dichters Karl Schönherr vorübergegangen, der an seinem 50. Geburtstag 1917 zu den prominentesten Dramatikern des deutschen Theaters gezählt wurde. Zu Unrecht trübt der Blut- und Bodenmythos des Dritten Reiches den Blick auf das Zeitlose seiner Gestalt; Werke mit suspekten Titeln, wie „Erde“, „Glaube und Heimat“ oder „Volk in Not“, sind jedoch nicht nach 1933 entstanden, sondern 1908, 1910 und 1916. Und keines seiner