„Bei meinem jüngsten Verhör durch die Staatspolizei hat man mir erneut angedroht, daß ich in Bälde verhaftet werde. Ich nütze daher die verbleibende Zeit, um meinen Freunden Näheres über mich und mein Leben zu berichten.Ich komme aus einer ukrainischen Kleinstadt. Weit und hreit gab es keine jüdischen Schulen und ich besuchte eine russische Schule; dennoch erlernte ich die jiddische Sprache und jüdische Bräuche von Vater und Mutter. So habe ich mich seit jeher als Jüdin gefühlt: In der achten Klasse-weigerte ich mich, am Ukrainischunterricht teilzunehmen, da meine Muttersprache