Im Wandel- und Werdegang des menschlichen Antlitzes scheinen die Vierzigerjahre, präziser, das 40. Lebensjahr, eine entscheidende Rolle zu spielen: dieses ominöse Jahr setzt den Schlußstrich unter eine Entwicklungsphase, hinter der ein völlig neues kommt, entweder ein nicht mehr im Wesentlichen wandelbares oder ein bewußtes, gesteuertes Gesicht. Rainer Maria Rilke sagt in seinem „Laurids Brigge“, „die Menschen haben mit 40 Jahren ihr letztes Gesicht“, Harpprecht stellt fest: „Ab 40 Jahre jedenfalls könne der Mensch für sein Gesicht". Er stellt damit die Behauptung auf, daß
Der Mensch ist ein eigenartiges Wesen: Er ist immer darauf aus und hinterher, das Bestehende zu ändern. Das „Alles fließt“ der alten Griechen, die Erkenntnis des Wandelbaren und Unbeständigen, das in der Welt der großen und kleinen Dinge beschlossen liegt, erfährt durch den naturgegebenen Drang des Menschen nach Änderung, nach immer Neuem, eine Verschärfung, eine „Eskalation“. Was eine mehr evolutionäre Natur in harmonischer Manier und an einem eben natürlichen Ablauf des Geschehens, das ja immer Ändern und Verändern ist, demonstriert, dem zwingt der Mensch den Stempel der