Die Uhr des Spasskij-Turmes schlägt zehn Uhr vormittags, wenn sich am 7. November eines jeden Jahres Sowjetrußland zur Feier der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution zusammenfindet. Auf dem Roten Platz in Moskau vor dem Leninmausoleum sind Eliteeinheiten der Streitkräfte angetreten, deren Fronten der Verteidigungsminister in einer offenen Limousine stehend abfährt.Das einzige, was der Parteichef an diesem höchsten Feiertag des Sowjetstaates tut, ist, daß er dem Vorbeimarsch organisierter „Werktätiger“ zuwinkt, die mit Transparenten, Plakaten und geschmückten Autos über den
Peter der Große ist eine jener wenigen Persönlichkeiten der russischen Geschichte, die auch im Westen ein Begriff sind — nicht zuletzt als Gründer jener Stadt an der Ostsee, die heute den Namen eines anderen Tatmenschen, nämlich Lenin, trägt. Die TV-Serie „Peter der Große“ kann für sich das Verdienst in Anspruch nehmen, einem breiteren Publikum russische Zwiebeltürme, goldstrotzende Ikonostasen, gefühlgeladene Kirchengesänge, üppige Gewänder vor Augen zu führen — eben so wie man sich Rußland vorstellt.Hühnchenfettige Finger werden an kostbaren Pelzen abgestreift,