Hermann Augüstin, der Verfasser dieses'üinfrrig-reichen, gewichtigen Buches, ist kein Literarhistoriker und kein Philosoph. Es ist ein praktizierender Schweizer Landarzt, der — wie der Doktor Augustinus in Adalbert Stifters „Mappe“ — sein ganzes Leben dem Wohle seiner Kranken widmete, sich aber in seinen Mußestunden tief in die führenden Werke der Weltweisen versenkte, der uns dieses monumentale Werk schenkte. Aber er hat auch kürzlich in einer fachlichen, medizinwissenschaftlichen Sonder-studie „Ärztliches zu Adalbert Stifters Tod“ (Vierteljahresschrift des
Die jüngste Ausstellung des Oberösterreichischen Landesmuseums über die Ausgrabungen von Lauriacum bei Enns, die einen großartigen Ueberblick über das Lebensbild der Antike in der oberösterreichischen Landschaft bietet, weckt die Erinnerung an die mehr als hundert Jahre zurückliegenden Anfänge der Ausgrabungen, die auf Anregung und Betreiben Adalbert Stifters erfolgten.In der Folge vom 28. Jänner 1949 der „Furche“ veröffentlichte Oskar K a t a n n einen bis dahin unbekannten Brief Stifters an den Redakteur Karl Weiß der „Mitteilungen der Centraikommission zur Erforschung und
Im Pendelgang entwickelt sich das Leben, das persönliche Leben des Einzelnen wie die geistige Entwicklung der Völker. An Extremen entfacht sich die Leidenschaft des Volkes, Liebe und Haß innerhalb des geistigen Gefäßes der jeweiligen Zeitanschauungen. Solange diese als neue Erkenntnisse und Lebensziele das Volk beherrschen, versinkt aber nur zu häufig die Leistung vergangener Epochen, die an der Gegenwart mitgebaut, in Geringschätzung und Vergessenheit.Eine solche, fast versunkene oder als „Schwärmerei und Träumerei“ mißdeutet Epoche war während der nationalistischen Zeit des