Es gehört heute leider zu den Seltenheiten, wenn ein Operntheater seinen Spielplan nicht in erster Linie auf Kassenerfolge, sondern auf musikalische Werte ausrichtet. Welche Bühne kann sich so etwas in unserer Zeit noch leisten? Um so bemerkenswerter ist es, daß die Werke, welche die römische Oper in der diesjährigen Winterspielzeit bisher aufgeführt hat, ganz aus dem üblichen Rahmen fielen. „Orpheus und Eurydike“ von Gluck erschien in einer neuen Form, die eine glückliche Synthese der beiden großen Fassungen des Werkes für Wien (1762) und Paris (1774) darstellte. Aurel von