Es ist kaum anzunehmen, daß sich die Landes-Elektrizitätsgesellschaf- ten und die Verbundgruppe noch in letzter Minute über die Form der für Bau und Betrieb des ersteh österreichischen Atomkraftwerkes erforderlichen Gesellschaft einigen werden, nachdem sie seit Jahren auf dem Weg zu einer neuen Form der Zusammenarbeit kaum eine nennenswerte Strecke zurückgelegt hatten und sich im letzten halben Jahr zeigte, daß sie auch der immer näher rückende Bautermin für dieses Kraftwerk nicht zur Einigung bewegen konnte.Wie notwendig diese Einigung aber ist, zeigt allein die Tatsache, daß der
Als oberste Instanz wird nunmehr der Verkehrsminister im Einvernehmen mit der Bundesregierung die Entscheidung über eine Frage treffen müssen, die seit Monaten Mittelpunkt parteipolitischer Auseinandersetzungen ist: die Kooperation der „Wiener Schwachstromwerke“ (WSW) und des deutschen „Siemens“-Konzerns durch direkte Zusammenarbeit in einer neuen Tochterfirma von WSW und Siemens — der „österreichischen Tele-Industrie AG“ (ÖTIAG). Der Stachel, der in diesem Fall die Sozialisten traf, war die Tatsache, daß der Siemens-Konzern sich über den Weg der zu 75 Prozent in seinem Besitz befindlichen „Wiener Kabel- und Metallwerke AG“ (WKM) — die restlichen 25 Prozent der Anteile an diesem Unternehmen gehören der Elin — in der von der WKM gemeinsam mit den WSW zu gründenden neuen „ÖTIAG“ einen Aktienanteil von 51 Prozent sichern wallte.