Bei den Wiener Festwochen alternieren, wie man weiß, Konzerthausgesellschaft und Gesellschaft der Musikfreunde. Heuer ist die letztere an der Reihe, und ihr Generalsekretär, Professor Rudolf Gamsjäger, hat ein imposantes Programm erstellt. Was im Musikverein vom 22. Mai bis 19. Juni stattfindet, kann man wohl am besten als eine große Orchester-, Dirigenten- und Solistenparade bezeichnen. Insgesamt werden zehn Orchester, und zwar die meisten unter ihren ständigen Dirigenten, konzertieren. Darunter befinden sich natürlich auch die drei größten heimischen: die Wiener Philharmoniker, die
„Die Szenerie der Ballettlandschaft erscheint immer wieder in neuer Beleuchtung: im morgendlichen Licht der Renaissance; im stolzen Mittag des Barock; als zärtlicher Schimmer des sinkenden Tages im Rokoko; eingehüllt ins blaue Mondlicht der Romantik. Ein langer grauer Nebeltag war fürs Ballett die Zeit des Naturalismus, aber ein kräftiger Sonnenstrahl durchdrang von Osten her das Gewölk: das Russische Ballett“ (O. F. Regner, der vor kurzem verstorbene führende deutsche Ballettkritiker). Aber das Russische Ballett strahlte nicht direkt von Osten her auf die westeuropäischen