Die Wiener Aufführung von „Die begnadete Angst“ von G. Bernanos gab zu derart divergenten Kommentaren Anlaß, daß der Laie sich manchmal fragen konnte, ob die verschiedenen Blätter der österreichischen Hauptstadt von einem und demselben Theaterstück sprachen. Noch mehr als in Paris ist die „Begnadete Angst“ zu einer Art „signum cui contradicetur“ geworden: die einen meinen, es sei die Ausgeburt der Phantasie eines Schriftstellers, dessen monarchistische, reaktionäre Auffassung am Ende seines Lebens seine unbedingte Freiheitsliebe unterdrückt habe, die anderen hingegen