Das Wiener Musikleben beginnt sich langsam auf den Frieden umzustellen. Das geht nicht im Galopp, denn, wenn Poly-hymnia ihre lang geknebelte Kehle zu einem weihevollen Carmen öffnen will, kommt vorerst nur ein mühsamer, zögern- i der und seufzender Laut heraus. Wir finden es selbstverständlich, daß seit dern Kriegsende bisher noch kein neuer Beethoven oder Strauß aufgestanden ist; denn gut Ding muß eben Weile haben. Die heitere Muse hat es bedeutend leichter: sie sprudelt ihre Opera nur so hervor und man kann wohl sagen, daß die Produktion beider Musiksparten etwa im Verhältnis 1 :