Betrachten wir nachträglich, nach einem Leben von beinahe 80 Jahren, die Dichtungen, oder besser, die Sprachgestaltungen von Hans Arp, so erinnern wir uns der Sätze von Novalis aus den Lehrlingen von Sais:„... von weitem hört' ich sagen: ,man verstehe die Sprache nicht, weil sich die Sprache selber nicht verstehe, nicht verstehen wolle. Die echte Sanskrit spräche, um zu sprechen, weil Sprechen ihre Lust und ihr Wesen sei'.“Die Dichtungen Hans Arps entstanden unmittelbar aus seinem Sprechen. Er kannte keinen Unterschied zwischen der Sprechsprache und der Schreibsprache.„Schon in jener
Niemand kann leugnen, daß der vor einem halben Jahrhundert so sehr bekämpfte und verachtete Dadaismus von Neuem einen großen Einfluß auf die Literatur aller Avantgarden gewonnen hat. Wenn man zu seiner Zeit Dada jeden Geist ableugnete und ihm Bierulk und Degeneration vorwarf, so hat es sich erwiesen, daß „Dada mehr war als Dada“, und daß die in ihm enthaltenen Möglichkeiten einer Erneuerung und Umwandlung des Denkens und Dichtens sich gewissermaßen „unterirdisch“ einen Durchbruch schaffen konnten. Der Neodadaismus, Popart und Konkretdichtung haben in Europa und beiden Amerika eine unerwartete Verbreitung gefunden, und besonders die neue deutschsprachige Literatur ist in größte Abhängigkeit der von den Dadaisten gefundenen intellektuellen und experimentellen Prinzipien gegenüber einer unfortschrittlichen herkömmlichen Schreibweise gekommen. Es gibt dafür vielerlei historische Belege. Es handelt sich in jeder Kunst um die Bemühung, das Objekt, also die endliche Identität, möglichst direkt zu erfassen, was noch nicht in realistisch-pragmatischem Sinn zu „Naturalismus“ führen muß, oder um die unendliche Gestalt, die individuelle Form, die seit dem Jahrhundertanfang zum Hauptthema der literarischen Betrachtungen geworden war.