Nach dem Erscheinen des Buches „Stefan George“ (1901) schrieb Ludwig Klages an seine Freundin Franziska Gräfin zu Reventlow: „Ein Buch von mir ist nun da, und ich weiß, daß es, heute unverstanden, doch in die Zeiten hinausragen wird wie die Säule oder Pforte eines Tempels. Aber ich fühle zugleich, wie wenig doch, von meinem glühendsten Leben darin ist und daß ich noch Leuchttürme aufrichten könnte an Gestaden, zu denen auch die Verwegensten nicht vordrangen. Allein, nicht Bücher sind es, obschon es äußerlich diese Gestalt hat. Leben ist alles, was ich je' schrieb, je schreiben werde, Blattgold des Lebens! Ich fühle manchmal, wie sich meine Seele über die Zeiten erweitert, wie verflossene Jahrhunderte in mir sind und wie der innere Strom an die Tore der Zukunft pocht.“