Nach dem pfingstfestlichen Nixon-Spektakel in Salzburg hob sich letzte Woche der offizielle Besuch des deutschen Bundeskanzlers Brandt in Wien wohltuend ab. War Nixon noch imstande, mit seiner Visite in Salzburg das sozialdemokratische Lager in zwei Gruppen zu teilen (die einen, die sich unter Führung von Bundeskanzler Kreisky im Umfeld des prominenten Uberseegastes sonnten, und die anderen, die zu nächtlicher Stunde demonstrierend, Pech und Schwefel auf den Moskau-Reisenden herabwünschten), so fiel, wie die „Arbeiter-Zeitung“ zu berichten wußte, bei Brandt nur ein Österreicher „aus dem Rahmen“: Ernst Werbik, volksbewußter NDPler, hatte für Brandt keinen Begrüßungscocktail, sondern nur eine Rauchbombe übrig.